Buchtipp 2: Justine und die Kinderrechte

Justine und die Kinderrechte: 12 Geschichten Taschenbuch
2011

von Diözesan-Caritasverband f. d. Erzbistum Köln. e. V. (Herausgeber), Antje Szillat

empfohlen für Kinder im Grundschulalter und alle Erwachsenen

Justine ist ein Mädchen, die gemeinsam mit ihrem Katerfreund Joschi über erstaunliche Fähigkeiten verfügt. Sie taucht dort auf, wo es Kindern aus unterschiedlichen Gründen nicht gut geht. Justine, die nur für Kinder sichtbar ist und zu ihnen sprechen kann, weist sie auf ihre Kinderrechte hin, die diese bislang gar nicht gekannt haben. Auf Schriftrollen lässt sie die Kinder jeweils die entsprechenden Rechte in kindgerechter Sprache vorlesen. Sie unterstützt die Kinder dann darin, ihre Rechte einzufordern. Das ist nicht immer einfach, zuerst ermutigt sie die Kinder laut „Stopp“ zu sagen. Das sorgt erstmal für eine Störung im gewohnten Umgehen miteinander und ermöglicht dann aber auch den Beginn einer Veränderung. Mit ihren Zauberkräften sorgt Justine nämlich ebenfalls dafür, dass den Erwachsenen Gedanken an ihre eigene Kindheit kommen und sie erkennen, dass sie sich ziemlich unreflektiert verhalten haben. 

Die Inhalte der Geschichten sind recht alltagstypisch und realitätsnah. Die Sprache des Buches ist recht einfach gehalten, obwohl es eben auch um komplexe Zusammenhänge geht. Sicher können sich viele Kinder, aber auch Erwachsene damit identifizieren, wie man sich in den beschriebenen Situationen fühlt. Auch die „Auflösung“ ist jeweils nachvollziehbar, aber nicht unrealistisch. Es ist erkennbar, dass hier lediglich der Beginn einer Haltungs- und Verhaltensänderung ermöglicht wird.

Den Kapiteln folgen jeweils Gedankenanstöße zum Thema und kleine Bastel- oder Spielideen. Außerdem wird etwas über Janusz Korczak, einem der „Väter der Kinderrechte“ in kleinen Sequenzen eingeschoben, was zur weiteren Beschäftigung mit den Kinderrechten und deren historischer Bedeutung beitragen kann.

Dieses Buch sollte unbedingt von Erwachsenen gemeinsam mit Kindern „bearbeitet“ werden. Die Gedankenanstöße und Impulse eigenen sich sehr gut, um die Kinderrechte und deren Sinn und Einhaltung in einen größeren Zusammenhang stellen zu können. Das ist dringend notwendig, denn Kinderrechte sind die Anzeiger der eigenen Haltung den Mitmenschen insgesamt und den Kindern im Besonderen gegenüber.

Als Unterrichtsmaterial mit zahlreichen kreativen Ansätzen sicher sehr gut geeignet, auch als Lektüre in einer Familie oder sonstigen Gemeinschaft, in der Kinder und Erwachsene sich gemeinsam bewegen.